Wie lese ich die TÜV-Plakette richtig?
Jeder kennt Sie, die TÜV-Plakette und viele erkennen schon aus der Ferne den Termin für die nächste Hauptuntersuchung. Für manche ist die Plakette jedoch ein Buch mit sieben Siegeln. Wir klären darüber auf, wie Sie die TÜV-Plakette richtig lesen und was passiert, wenn der Termin nicht eingehalten wird.
Noch vor ein paar Jahren gab es mehrere Plaketten auf den Nummernschildern unserer Pkws. Zusätzlich zu der TÜV-Plakette prangte noch die Plakette mit dem nächsten Termin zur Abgasuntersuchung (AU) auf den Schildern. Diese Zeiten sind seit 2010 vorbei. Jetzt ist die TÜV-Plakette auf dem Nummernschild am Heck des Fahrzeugs der einzige Hinweis auf einen anstehenden Prüftermin und der Abgasuntersuchung (AU), die fester Bestandteil der Hauptuntersuchung (HU) geworden ist.
Auch aus der Entfernung zu erkennen
Wenn man die Plakette einmal genau betrachtet, wird man feststellen, dass es nicht allzu schwer ist, sie zu entziffern. Was sofort auffällt, ist, dass es die Prüfplakette in verschiedenen Farben gibt. Das liegt daran, dass die Farbe der TÜV-Plakette jedes Jahr wechselt und das in einem 6-Jahres Turnus.
Konkret heißt das, dass sich das Farbschema alle sechs Jahre in folgendem Rhythmus wiederholt: Braun, Rosa, Grün, Orange, Blau, Gelb. Dabei dient der Farbwechsel der Polizei und dem Ordnungsamt, schnell zu erkennen, ob das Prüfintervall des Fahrzeugs eingehalten wurde.
Doch wie ist die Plakette zu lesen? Im Zentrum der TÜV-Plakette steht eine zweistellige Zahl. Sie gibt Auskunft über das Jahr, in dem das Prüfintervall auslaufen wird. Am Außenrand der Plakette sind Zahlen von eins bis zwölf angebracht, die für die Monate des Jahres stehen. Dabei gibt die Zahl, die auf der "Zwölf-Uhr Stellung“ steht, jeweils den Endmonat des Intervalls an, in dem das Fahrzeug zur Prüfung muss. Über und unter den Zahlen 1-12 -11 ist die TÜV-Plakette schwarz markiert. Das sorgt dafür, dass der Endmonat auch aus der Entfernung zu lesen ist.
Ein Beispiel:
Muss der Wagen z.B. im Juni zum Tüv, steht die 6 auf der 12-Uhr Position der Plakette, also oben. Der schwarze Bereich (1-12 -11) steht jetzt, im Sinne einer Uhr auf genau 6 Uhr. Der Zeitpunkt der nächsten HU ist dadurch schon aus der Entfernung gut ablesbar.
Wer führt in Deutschland TÜV-Prüfungen durch?
Manche nehmen an, dass aufgrund der Namensgebung die sogenannte „TÜV-Prüfung“ nur vom TÜV durchgeführt wird. Das ist weit gefehlt: Heutzutage wird die Kfz-Hauptuntersuchung von der GTÜ, DEKRA, FSP, TÜV Nord, TÜV Süd, TÜV Rheinland, TÜV Thüringen, TÜV Hanse oder der KÜS durchgeführt. Dabei ist der Prüfumfang- und Ablauf der HU durch die „Richtlinie über die Durchführung der Hauptuntersuchungen und die Beurteilung der dabei festgestellten Mängel an Fahrzeugen“ genau festgelegt.
Was passiert, wenn man den TÜV-Termin nicht einhält?
Sollte man tatsächlich einmal der Prüftermin verpassen, wird im Falle einer polizeilichen Kontrolle ein Bußgeld von 15 Euro erhoben. Das gilt allerdings nur bei einer maximalen Überziehungsdauer von höchstens vier Monaten. Danach wird es teuer: Bei einer Überschreitung von bis zu acht Monaten sind es 25 Euro, danach dürfen Sie nicht nur 40 Euro zahlen, sondern Sie erhalten auch noch zwei Punkte in Flensburg. Das sind allerdings nur die verkehrsrechtlichen Maßnahmen: Nach zwei Monaten Überziehung kommt auch noch ein Aufschlag von 20% auf die Prüfgebühr hinzu. Gleichzeitig wird ihr Fahrzeug einer weit intensiveren Prüfung unterzogen. Was allerdings bei einer Überziehung des Prüfzeitraumes viel mehr ins Gewicht fällt, wird erst im Falle eines Unfalls deutlich. Denn in diesem Fall könnten Sie auch dann mit einer Teilschuld belegt werden, wenn Sie den Unfall nicht verursacht haben.
Fazit
Nicht nur Fahranfänger haben manchmal ihre Probleme, die Plakette richtig zu deuten. Auch langjährige Autofahrer kommen von Zeit zu Zeit bei der Bestimmung des Prüftermins ins Schleudern. Sollten Sie unsicher sein, schauen Sie in den Fahrzeugschein, da ist der nächste Prüftermin vermerkt. Suchen Sie vor dem TÜV-Termin Ihre unabhängige Kfz-Werkstatt auf. Das macht Sinn, da ein Vorab-Check die vorhandenen Mängel an Ihrem Fahrzeug aufdeckt. Diese Mängel können dann umgehend fachgerecht beseitigt werden. Damit Sie den Wagen nicht mehrmals beim TÜV vorführen müssen, empfehlen wir Ihnen zudem, die Hauptuntersuchung direkt in Ihrer unabhängigen Kfz-Werkstatt durchführen zu lassen. Machen Sie also einen Termin und lassen Sie sich beraten.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU; TÜV-Rheinland
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