Eine Weste, die Leben retten kann
Sie ist mehr als nur ein auffälliges Karnevalsaccessoire, das man im Baumarkt oder an der Tankstelle für wenige Euromünzen das ganze Jahr über erwerben kann. Die Warnweste kann im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten und sollte daher zur Grundausstattung eines jeden Autofahrers gehören.
Zumindest den Sicherheitsaspekt sieht der Gesetzgeber ganz genauso. Bereits seit 2014 ist die Warnwestenpflicht in der Straßenverkehrsordnung geregelt. Pro Mitfahrer sollte eine Warnweste mitgeführt werden. Im Idealfall haben sie einfach so viele Westen dabei, wie theoretisch Personen im Fahrzeug Platz nehmen können. Geahndet wird aber nur, wer gänzlich ohne unterwegs ist. In Deutschland ist zur Zeit ein überschaubares Bußgeld in Höhe von 15 Euro fällig, wenn man ohne Weste im Auto erwischt wird. Kommt man hierzulande noch verhältnismäßig günstig davon, kann es in unseren Nachbarländern bei Verstößen durchaus vierstellig werden. Belgien beispielsweise kann in Härtefällen bis zu 1300 Euro einfordern.
Wenn die Polizei also an die Scheibe klopft und die Einhaltung der Warnwestenpflicht überprüfen ist es, allein schon aus finanzieller Sicht, ratsam, mindestens eine dabei zu haben. Ausreden wird man wohl auch im Zweifelsfall keine finden können, ist die Anschaffungshürde denkbar gering. Dabei gilt aber zu beachten: Warnweste ist nicht gleich Warnweste. Wie fast alles hierzulande ist auch die Warnweste genormt. EU Norm EN ISO 20471:2013-09 gibt vor, wie eine regelkonforme Warnweste auszusehen hat. Ob Ihre Weste genormt ist, erkennen Sie, wenn das Wäscheschild, das innen in die Weste eingenäht ist, die Aufschrift EN 471 trägt. Die vorgeschriebenen Farben werden wohl so schnell nicht wieder Mainstreammode, aber das grelle Gelb, Rot oder Orange, sorgt zusammen mit dem mindestens 5 cm breiten reflektierenden Streifen sind auf der Autobahn, auf viel befahrenen Straßen und in jeglichen Gefahrensituationen im Verkehr absolutes Muss.
„Irgendwo im Auto wird schon irgendwo eine rumfliegen.“
In der Tat ist es sinnvoll, die Weste so zu deponieren, dass sie stets vom Fahrersitz aus zu erreichen ist. Naheliegende Ablageorte sind dabei das Handschuhfach, unter den vorderen Sitzen oder in den Seitenfächern der Vordertüren. Kommt es zu einem Unfall oder befindet man sich in einer Gefahrensituation, kann man die Weste bereits anziehen, bevor man sein Fahrzeug verlässt. Verwahrt man das grellbunte Stoffstück im Kofferraum auf, ist es bei einem Auffahrunfall sowieso am denkbar ungünstigsten Ort eingelagert. Immer mal wieder sieht man, dass Warnwesten über den Sitz gehangen werden. Das sieht zwar vielleicht cool aus und wird auch in keinster Weise geahndet. Aber auch, wenn die Weste so immer griffbereit ist, der Stoff kann die in die Sitzlehnen integrierte Airbags behindern. Im Falle eines Unfalles erhöhen Sie nur unnötig das Verletzungsrisiko. Zumindest fragwürdig ist, wieso die StVO lediglich die Mitführpflicht, nicht aber eine etwaige Tragepflicht regelt. Bleiben sie also beispielsweise in stockfinsterer Nacht mit ihrem Auto auf der Autobahnliegen, müssen sie zwar eine Warnweste im Auto mit sich führen. Jedoch wird sie niemand zwingen, diese auch dann auch anzuziehen.
Fazit
Mit der fluoreszierenden Farbe der Weste sind sie aber äußerst gut sichtbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Sonne scheint, dichter Nebel einem die Sicht raubt oder aber sternenklare Nacht ist. Mit den grellen Signalfarben und den Reflektorstreifen fallen sie vorbeifahrenden Autofahrern bedeutend früher auf, als wenn sie sich beispielsweise mit Wollpollunder und Jeans in Fahrbahnnähe aufhalten. Sie schützen also sowohl sich selber, als auch ihre Mitmenschen. Wer gut getarnt zur nächsten Notrufsäule marschiert wird spät wahrgenommen, wohlmöglich zu spät. Tun Sie also sich selbst und anderen den Gefallen und ziehen sie am besten schon vor Verlassen des Fahrzeuges Ihre Weste an.
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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU
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