Fahrzeugvernetzung: eCall, was ist das genau?
Die Vernetzung unserer Fahrzeuge schreitet immer mehr voran. Mit großen Schritten schreiten wir Richtung autonomen Fahren. Auch die Sicherheit profitiert von einiger dieser technischen Lösungen. Zukunftsweisend in dem Bereich ist das flächendeckend agierende System „eCall“.
Rettung auf Abruf
Die aktuelle Technik macht´s möglich: Immer mehr Fahrzeuge werden sicherer und kommunizieren bei einem Notfall selbstständig mit den Rettungsdiensten. Vorreiter der technischen Umsetzung ist eCall (emergency call oder automatischer Notruf), ein technischer Dienst, der bei einem Unfall ohne Eingriff des Fahrzeugführers ein Notsignal absetzt.
Und so funktioniert´s
Automatisch wird durch den auslösenden Airbag- Sensor und weiter über das Mobilfunknetz die zuständige Notrufabfragestelle per eCall informiert. Ein Minimaldatensatz mit den Positionsdaten des Unfallfahrzeugs wird übertragen und eine Sprechverbindung zwischen dem Fahrzeug und der Notrufabfragestelle aufgebaut.
Bei eCall nutzt man die europaweite Notrufnummer 112; die Positionsdaten werden per Satellitennavigationssystem GNSS (Global Navigation Satellite System) festgestellt. Das bedeutet für den Autofahrer mehr Sicherheit und kürzere Zeiten bis zum Eintreffen der Rettungsdienste. Entsprechend eines EU- Beschlusses vom 15.04.2014 ist die Nachrüstung der Notrufabfragestellen bis spätestens 01.10.2017 europaweit durchzuführen. Weitergehend sind auch wesentliche Voraussetzungen für den verpflichtenden Einbau eines bordeigenen Systems zur Versendung von eCalls in allen neu typgenehmigten Fahrzeugen ab 31.03.2018 geschaffen worden.
Wie funktioniert die zukünftige Umsetzung?
Ecall wird zukünftig in alle Neufahrzeuge implementiert, wobei auf der Gebrauchtwagen- Seite unabhängige Entwicklerfirmen das Fahrzeugvernetzungs-Geschäft mit neuen Produkten bereichern.
Sind meine Daten sicher?
Ausschließlich für den Fall der GPS-Ortung einer Unfallstelle und das Absetzen eines Notrufes dürfen eCall-Daten benutzt werden. Das ist Vorgabe der EU, aber gerade für Autohersteller und Versicherungen sind die Informationen natürlich höchst interessant. Gesammelte Informationen könnten nach deren Interessenslage weitergehend ausgewertet und für die Berechnung von Telematik-Tarifen oder Marketingzwecken genutzt werden. Natürlich gibt es grundsätzliche rechtliche Bestimmungen, aber die Datenschützer warnen! Persönliche Daten sind ein riesiger Markt und Missbrauch ist in vielen Fällen vorprogrammiert.
Fazit
Sicherheit durch eCall - ja, allumfassende Überwachung und Vernetzung - nein! Hier stehen ganz klar die Persönlichkeitsrechte im Vordergrund. Anstrengungen der Industrie, Fahrdaten und Bewegungsprofile von Autofahrern ungehindert sammeln zu können, müssen durch strenge staatliche Gesetzgebung eingeschränkt und reguliert werden.
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Quelle: ERGO Versicherungsgruppe
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