Schneller als 130km/h? Auf eigenes Risiko!
Auf deutschen Autobahnen gilt Tempo 130 als Richtgeschwindigkeit. Für Viele heißt das im Umkehrschluss: "Volle Fahrt voraus!" Kommt es auf Streckenabschnitten ohne zulässige Höchstgeschwindigkeit zum Verkehrsunfall, kann das für Schnellfahrer dennoch rechtliche Konsequenzen haben.
Deutsche Autobahnen sind für Autofahrer auf der ganzen Welt Fluch und Segen zugleich - das Wort Autobahntourismus kommt nicht von ungefähr. Fluch, weil man häufig den einen Stau verlässt, nur um Minuten das Stauende der nächsten Stop-and-Go Etappe zu erreichen. Segen, weil man auf vielen Streckenabschnitten zumindest in der Theorie tatsächlich freie Fahrt hat. Zwar gilt auf der Autobahn deutschlandweit eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h, doch wer schneller fährt, wird nicht bestraft. Da spielt es also zumindest auf dem Papier erst einmal keine Rolle, ob man über Abschnitte, etwa der A1, ohne zulässige Höchstgeschwindigkeit mit 150 km/h fährt oder mit 200 km/h die Tachonadel an den Anschlag presst.
Kommt es allerdings zum Unfall, ist es sehr wohl relevant, wie schnell die Unfallbeteiligten unterwegs waren. Schnellfahrern wird hierbei durchaus eine Mitschuld zugesprochen, auch wenn sie selbst keine Schuld am eigentlichen Unfallgeschehen hatten. Im Klartext heißt das, dass folgende Frage im Raum steht: Wäre der Unfall möglicherweise vermeidbar gewesen, wären alle Unfallbeteiligten maximal mit den empfohlenen 130 km/h unterwegs gewesen? Lautet die Antwort auf diese Frage ganz klar "Ja", so wird dem Schnellfahrer eine Teilschuld anerkannt. In der Folge kommen gegnerische Kfz-Versicherungen auch nicht für den gesamten entstandenen Schaden auf.
Angaben zur gefahrenen Geschwindigkeit sollten unbedingt wahrheitsgemäß erfolgen. Stellt ein Gutachter im Nachgang fest, dass Unfallbeteiligte schneller unterwegs waren als angegeben, so können Kaskoversicherungen die gesamte Zahlung aussetzen. Es muss abschließend eigentlich nicht extra erwähnt werden: Mit jedem km/h mehr vergrößert sich der Bremsweg und schrumpft die Reaktionsfähigkeit, wodurch die Sicherheit aller Beteiligten unnötig riskiert wird.
Fazit
Schnelles Fahren muss keine Sünde sein. Wer gerne schnell unterwegs ist, sollte dies aber immer vorausschauend machen, sich der möglichen Gefahren bewusst sein und nicht unsinnig die Leistungsgrenze des eigenen Fahrzeuges ausreizen. Auch dem Geldbeutel zu Liebe sollten Sie nicht unentwegt rasen. Am sparsamsten fahren sie auf der Autobahn ohnehin bei circa 100 bis 130 km/h.
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